Fingerabdrücke
Gestern gab es im Innenausschuß eine Anhörung Sachverständiger zu den Fingerabdrücken in Pässen. Aus irgendeinem Grund war aber auch BKA-Chef Ziercke eingeladen. Professor Pfitzmann von der TU Dresden brachte ein interessantes Argument: Dadurch, daß man nun auch im Alltag, also bei der Beantragung eines Reisepasses, bei der Einreise in Schurkenstaaten oder in die USA, immer öfter seinen Fingerabdruck erfassen lassen muß, trete ein Gewöhnungseffekt ein, der es auch ausländischen Geheimdiensten und Kriminellen erlaubte, in kurzer Zeit eine große Fülle von deutschen Fingerabdrücken zu erhalten, die später bewußt an Tatorten hinterlassen werden können.
Und was antwortet Ziercke darauf? Es gäbe überhaupt keine Beweise für die mutwillige Verschleierung von Straftaten durch falsche Fingerabdrücke. Tolles Argument. Haben Sie, Herr Ziercke, vielleicht gemerkt, daß Fingerabdrücke noch gar nicht erfaßt werden? Daß wir hier von der Zukunft reden? (Selbst wenn die Erfassung schon voll im Gange wäre, böte das Argument auch eine andere Interpretation: Das BKA war bisher zu dämlich, um solche Tricks aufzudecken, und ist immer darauf reingefallen. Es ist schließlich nicht beweisbar, daß sowas noch nicht geschah.)
Ziercke hat übrigens noch eine andere bemerkenswerte Information geliefert. Und zwar gibt es in Deutschland pro Jahr ca. 100 Verfälschungen deutscher Reisepässe. Deswegen dieser ganze Aufwand, wegen 100 Fälschungen im Jahr. Darf ich nochmal an die 5.000 Verkehrstote und zwischen 110.000 und 140.000 Nikotintote pro Jahr in Deutschland erinnern? Nur so mal als Vergleich? Wegen 100 Fälschungen werden also Millionen Deutsche erkennungsdienstlich behandelt?
Liebe Bundesregierung, finden Sie bitte in die Realität zurück. Schnell.
Und was antwortet Ziercke darauf? Es gäbe überhaupt keine Beweise für die mutwillige Verschleierung von Straftaten durch falsche Fingerabdrücke. Tolles Argument. Haben Sie, Herr Ziercke, vielleicht gemerkt, daß Fingerabdrücke noch gar nicht erfaßt werden? Daß wir hier von der Zukunft reden? (Selbst wenn die Erfassung schon voll im Gange wäre, böte das Argument auch eine andere Interpretation: Das BKA war bisher zu dämlich, um solche Tricks aufzudecken, und ist immer darauf reingefallen. Es ist schließlich nicht beweisbar, daß sowas noch nicht geschah.)
Ziercke hat übrigens noch eine andere bemerkenswerte Information geliefert. Und zwar gibt es in Deutschland pro Jahr ca. 100 Verfälschungen deutscher Reisepässe. Deswegen dieser ganze Aufwand, wegen 100 Fälschungen im Jahr. Darf ich nochmal an die 5.000 Verkehrstote und zwischen 110.000 und 140.000 Nikotintote pro Jahr in Deutschland erinnern? Nur so mal als Vergleich? Wegen 100 Fälschungen werden also Millionen Deutsche erkennungsdienstlich behandelt?
Liebe Bundesregierung, finden Sie bitte in die Realität zurück. Schnell.
Alix - 24. April, 09:35
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks